
Doris Baumgartl
Heilpraktikerin für Psychotherapie
Somatic Experiencing® und Trauma

Der Schlüssel zur Traumaheilung ist nicht, das Trauma wieder zu erleben, sondern neue Erfahrungen im Körper zu schaffen.
- Peter A. Levine -
Trauma verarbeiten mit Somatic Experiencing (SE)
Somatic Experiencing definiert Trauma primär nicht durch das Ereignis selbst, sondern arbeitet vor allem mit der körperlichen Reaktion auf ein traumatisches Erlebnis. Dabei spricht es das für das Trauma verantwortliche autonome Nervensystem an, welches nicht dem bewussten Willen unterliegt. Dieses kann nur eingeladen werden - durch wertfreie Aufmerksamkeit.
Wie arbeitet Somatic Experiencing mit Trauma
Während der Arbeit mit Somatic Experiencing bei Traumata geht es vor allem um das Nach- und Aufspüren (tracking) von Körperempfindungen und -impulsen, Emotionen, inneren Bildern, Gedanken und Überzeugungen. Ein erstes wichtiges Element im Bewältigungsprozess ist die Mobilisierung von Ressourcen (dem Menschen zur Verfügung stehende Kompetenzen und Handlungsmöglichkeiten), um die Resilienz (psychische Widerstandsfähigkeit) zu steigern. Weitere Bestandteile sind zum einen das Pendeln zwischen Traumaspuren im Körper und Ressourcen, zum anderen Zentrierung und Erdung sowie das Aufgreifen von Körperimpulsen. Titration - also kleinschrittiges Vorgehen - ist dabei von essentieller Bedeutung.
Mit SE wird die im Nervensystem gebundene Energie schrittweise und fein dosiert wieder entladen. Dadurch wird eine Retraumatisierung, also eine erneute Überwältigung vermieden. Achtsam werden Heilungsimpulse des eigenen Körpers unterstützt.
Wirkung von Somatic Experiencing
Bei der Arbeit mit SE wird das Trauma geistig, emotional und körperlich neu verhandelt. Die traumabedingte Erstarrung wandelt sich von einem „Ich kann nicht“ zu „Ich kann“. Ein Gefühl von Sicherheit und Handlungsfähigkeit tritt ein. Das Nervensystem lernt, sich wieder selber zu regulieren.
Können Sie an das Ereignis denken, ohne dass ihr Nervensystem in Stress gerät, ist das Trauma neu verhandelt und integriert. Was zurückbleibt ist eine Erfahrung, die Ihr Leben nicht länger bestimmt.
Körperorientierte Traumatherapie
Die Themen in der Traumatherapie sind sehr belastend, überwältigend oder können nicht mehr erinnert werden. Mit Somatic Experiencing ist ein inhaltfreies Arbeiten möglich. Wir richten unsere Aufmerksamkeit auf Gefühle und Körperempfindungen im Hier und Jetzt. Es genügt, dass der Körper sich erinnert.
Es ist nie zu spät für eine Traumatherapie mit SE. Auch nach Jahren, sogar Jahrzehnten, kann man mit dieser Methode traumatische Erlebnisse verarbeiten und integrieren.
Quelle/mehr Informationen: www.somatic-experiencing.de